Schon vor 150 Jahren haben die Menschen begonnen, die Erft zu begradigen - bis 2027 soll zumindest teilweise rückgängig gemacht werden, was 1860 angefangen wurde, um den Fluss zu kontrollieren.
Bergheim - Am Donnerstag trafen sich über 100 Teilnehmer beim Erftverband in Bergheim zur Auftaktveranstaltung mit dem sperrigen Titel: „Umsetzungsfahrpläne im WRRL-Arbeitsgebiet Erft“.
WRRL steht für die Wasserrahmenrichtlinie der EU. Sie sieht vor, Gewässer wieder naturnah zu gestalten, um ihnen eine höhere Qualität zu geben. Bis 2027 soll das an der Erft geschehen sein - nur das Wie ist bis jetzt noch unklar.
„Nun wird es aber konkret“, sagt der Vorstand des Erftverbands, Wulf Lindner. Ein Jahr lang wollen mehrere Arbeitsgruppen ermitteln, wo die Erft und ihre Nebengewässer - insgesamt 680 Flusskilometer - künftig nicht mehr schnurgerade geführt wird. Laut Lindner gibt es viele Möglichkeiten, die Erft aufzuwerten: „Wo entfernen wir Uferbefestigungen, wo schleifen wir Wehre, wo geben wir Wege am Ufer auf, wo entfesseln wir die Erft, wo geben wir ihr ein neues Bett vor?“
Bürgerbeteiligung
Um in einem Jahr möglichst ohne Ärger und Proteste mit dem Umbau der Erft anfangen zu können, will der Erftverband viele Beteiligte bei der Planung ins Boot holen. Bei der Auftaktveranstaltung waren daher nicht nur Vertreter von Anlieger-Kommunen eingeladen, sondern auch aus der Landwirtschaft, von Umweltschutzverbänden oder Denkmalschutzbehörden. „Auch Bürger können mitmachen“, sagt Lindner. „Wir laden jeden Erft-Anlieger ein, an diesem Prozess aktiv mitzuwirken.“ So wolle man herausfinden, welche Maßnahmen Akzeptanz finden.
Bei dem Vorhaben geht es um viel Geld. Rund zwei Milliarden Euro werden allein in NRW bis 2027 für die Gewässerrenaturierung in Bewegung gesetzt. Das Geld für die Erft und ihre Nebengewässer verteilen die Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf. Beate Klein, Leiterin des Dezernats Wasserwirtschaft bei der Bezirksregierung Köln, sieht „Handlungsbedarf“. Es gelte, die Gewässer wieder mit naturnahen Abschnitten zu versehen, damit Fische wieder wandern könnten. „Eine Vielfalt an Lebensräumen bringt eine Vielfalt an Lebewesen mit sich“, sagt Klein. „Daher sind Steilufer, überhängende Pflanzen, umgefallene Bäume, schnell fließende Bereiche und Ruhezonen wichtig.“
Von Dennis Vlaminck, 10.03.11, 18:20h
Quelle: http://www.ksta.de - Kölner Stadt-Anzeiger
Renaturierung | Die Erft soll in ihr Bett zurück
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Re: Renaturierung | Die Erft soll in ihr Bett zurück
...und noch ein Artikel:
Erft wird 1,3 Kilometer länger
Neuss (NGZ). Die Erft soll bei Gnadental mit Hilfe der EU und des Landes renaturiert werden. Neuss bräuchte nur für die Öffentliche Präsentation aufkommen. ...
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